Drakorius und die magische Höhle

Drakorius und die magische Höhle

Ein Drache namens Drakorius lebte tief in den Bergen, versteckt vor den Menschen. Seine Heimat war eine magische Höhle, in der die Wände in bunten Farben schimmerten und leise Melodien erklangen, sobald man einen Fuß hineinsetzte. In der Mitte der Höhle sprudelte ein funkelnder Wasserfall, dessen Tropfen wie kleine Diamanten glitzerten.

Drakorius war nicht wie andere Drachen. Er liebte Geschichten und sammelte magische Gegenstände, die er auf seinen Reisen fand. Besonders stolz war er auf eine leuchtende Feder, die Wünsche erfüllen konnte, und auf einen Spiegel, der verborgene Geheimnisse zeigte. Doch obwohl seine Höhle voller Schätze war, fühlte sich Drakorius manchmal einsam.

Eines Tages hörte er ein leises Schluchzen von außerhalb der Höhle. Vorsichtig schlich er zum Eingang und entdeckte ein kleines Mädchen, das auf einem Felsen saß. Ihre Augen waren rot vom Weinen, und sie hielt eine zerbrochene Puppe in den Händen. „Warum weinst du?“, fragte Drakorius mit seiner sanften, tiefen Stimme.

Das Mädchen, das Lila hieß, schaute überrascht auf. „Meine Puppe ist kaputt, und ich habe mich im Wald verlaufen. Ich weiß nicht mehr, wie ich nach Hause komme.“ Drakorius überlegte kurz und lächelte dann freundlich. „Komm mit mir in die Höhle. Vielleicht finden wir dort etwas, das dir helfen kann.“

Vorsichtig folgte Lila dem Drachen in die magische Höhle. Ihre Augen weiteten sich vor Staunen, als sie die bunten Wände und den glitzernden Wasserfall sah. Drakorius führte sie zu seinem Schatz. „Dieser Spiegel zeigt dir den Weg nach Hause“, erklärte er. Lila schaute in den Spiegel, und sofort erschien ein Bild ihres Dorfes.

„Aber was ist mit meiner Puppe?“, fragte sie traurig. Drakorius nahm die leuchtende Feder und lächelte. „Diese Feder erfüllt Wünsche. Halte sie an deine Puppe und wünsch dir, dass sie wieder heil wird.“ Lila tat, was der Drache sagte, und zu ihrem Erstaunen war die Puppe plötzlich ganz wie neu.

Lila strahlte vor Freude und umarmte Drakorius. „Danke, du bist der netteste Drache, den ich je getroffen habe!“ Drakorius lachte. „Ich glaube, ich bin der einzige Drache, den du getroffen hast!“ Beide lachten herzlich.

Als es Zeit war, nach Hause zu gehen, begleitete Drakorius Lila bis zum Waldrand. „Vergiss nicht, dass du mich jederzeit besuchen kannst“, sagte er.

Lila winkte zum Abschied und lief fröhlich nach Hause. Von diesem Tag an besuchte sie Drakorius oft in seiner magischen Höhle. Gemeinsam erzählten sie sich Geschichten, entdeckten neue Geheimnisse und lernten, dass Freundschaft der größte Schatz von allen ist.

Und so lebte Drakorius nie wieder allein. Denn manchmal braucht auch ein Drache einfach nur einen Freund.

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