Hoch oben am Himmel funkelte ein kleiner Stern. Er lebte glücklich zwischen all den anderen Sternen und funkelte jede Nacht mit ihnen um die Wette. Doch tief in seinem Inneren fragte er sich oft, wie es wohl auf der Erde sein mochte.
Eines Nachts spürte er einen Wunsch in seinem Herzen: Er wollte Freunde auf der Erde finden und erleben, wie es dort unten ist. Also fasste er einen mutigen Entschluss. Er ließ sich sanft aus dem Himmel fallen, um die Erde mit eigenen Augen zu sehen.
Der kleine Stern segelte durch die fluffigen Wolken und landete auf einer weichen, duftenden Blumenwiese. Überall summten Bienen, und bunte Schmetterlinge tanzten in der Luft. Dort begegnete er einem kleinen Marienkäfer namens Mia, die neugierig um ihn herumlief.
„Wer bist du denn?“, fragte Mia und stellte ihre winzigen Fühler auf.
„Ich bin ein Stern! Und ich möchte neue Freunde finden und Abenteuer erleben!“, antwortete der kleine Stern mit einem warmen Funkeln.
Mia lächelte. „Dann bist du hier genau richtig! Komm, ich stelle dir jemanden vor.“
Zusammen spazierten sie durch den schattigen Wald. Die Bäume rauschten leise, und Sonnenstrahlen tanzten auf dem Waldboden. Bald trafen sie auf einen schlauen Fuchs namens Felix, der auf einem Baumstumpf saß und aufmerksam ein Buch las.
„Ein Stern auf der Erde? Wie außergewöhnlich!“, rief Felix erstaunt. „Die Welt ist voller Wunder, kleiner Stern. Aber das größte Abenteuer wartet dort, wo du es am wenigsten erwartest.“
Felix erzählte ihnen von den hohen Bergen, deren Spitzen bis in den Himmel ragten, und von geheimen Pfaden, die nur die Mutigen fanden. Der kleine Stern wurde noch neugieriger.
Gemeinsam setzten sie ihren Weg fort und erreichten einen glitzernden Bach, dessen Wasser fröhlich über die Steine plätscherte. Dort planschte ein lebhafter Fisch namens Lio im kühlen Wasser.
„Kommt ins Wasser! Es ist wunderbar erfrischend!“, rief Lio und spritzte lachend Wasser in die Luft.
Der kleine Stern streckte vorsichtig seine Zehen ins Wasser und kicherte. Das kühle Nass fühlte sich aufregend und neu an.
Während sie lachten und spielten, wurde der Himmel langsam dunkler. Der kleine Stern begann schwach zu leuchten, und sein Licht spiegelte sich funkelnd im Wasser.
Mia staunte. „Du bringst Licht in die Nacht! Wie wunderschön!“
Felix nickte. „Vielleicht ist das dein Geschenk an uns, kleiner Stern. Du vertreibst die Dunkelheit.“
Der kleine Stern fühlte sich warm und glücklich. Doch dann vernahm er eine sanfte Stimme aus der Ferne: „Kleiner Stern, es ist Zeit, nach Hause zu kommen.“
Traurig blickte er seine Freunde an. „Ich muss zurück an den Himmel, aber ich werde euch nie vergessen. Und von dort oben werde ich euch mit meinem Licht begleiten.“
Mia, Felix und Lio winkten ihm zum Abschied, während er langsam in den Nachthimmel aufstieg. Hoch oben begrüßten ihn seine Sternenfreunde freudig. Von oben funkelte er heller als je zuvor, sein Licht tanzte über die Wiesen, Wälder und Bäche, damit seine Freunde wussten: Wahre Freundschaft leuchtet heller als alle Sterne am Himmel.